DZ, 28.02.2023

Ein Kirchenführer, acht Stätten des Gebets


Der Freundeskreis Alt Rain hat ein Büchlein herausgegeben, das erstmals alle katholischen und evangelischen Kirchen und Kapellen der Kernstadt zusammenfasst. Es wird in zwei Führungen vorgestellt.

So sah die Stadtpfarrkirche vor 1970 innen aus: Mit starker neugotischer Prägung. Hauptaltar, Kanzel und andere Ausstattungselemente verschwanden zwischen 1970 und 1974,

Ein neuer Kirchenführer erläutert nicht nur Vergangenheit und Gegenwart der Rainer Stadtpfarrkirche, sondern sämtliche christlichen Stätten in der Lechstadt.

Fotos: Barbara Würmseher, Archiv Stadt

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Von Barbara Würmseher


Rain: Alle christlichen Sakralräume der Kernstadt Rain auf einen Blick: Ein neu erschienener Kirchenführer bietet auf 50 Seiten in handlichem Format die wichtigstern geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Informationen zu acht katholischen und evangelischen Stätten. Zum ersten Mal überhaupt gibt es eine solche Zusammenfassung von Rainer Kirchen, Kapellen und einer Gebetsstätte im Freien.

Der Freundeskreis Alt Rain hat sie jetzt herausgegeben. Dessen Vorsitzender Dr. Markus Würmseher hat das Material zusammengetragen und die Texte verfasst, teilweise auch basierend auf Recherchen des früheren Rainer Stadtpfarrers Florian Kolbinger.

„Die ldee spukte schon seit Jahren in unseren Köpfen", sagt Markus Würmseher, denn der letzte Kirchenführer liegt schon über 40 Jahre zurück, er war 1980 vom damaligen Diakon Gernot Sandner verfasst worden."

 Nun also liegt die aktuelle kompakte Hochglanz-Publikation, erschienen im Fink-Verlag,

vor - erstmals in diesem inhaltlichen Umfang und mit einer Fülle von atraktivem Bildmaterial, überwiegend Fotos des Freundeskreis- Mitglieds Kurt Suchy. Man kann sie zum Preis von 5 Euro im Buchhandel erwerben, auch im Tourismusbüro der Stadt Rain und im Píarrbüro von

St. Johannes der Täufer

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Zudem soll die Broschüre im Rahmen von zwei Führungen vorgestellt werden: Einmal am Samstag., 18. März, um 14.30 Uhr in der katholischen Stadtpfarrkirche. Dort wird Florian Kolbinger die Kirchenfenster von Erich Schickling vorstellen und Markus Würmseher wird auf kunstgeschichtliche Aspekte eingehen. Und zum anderen am Samstag, 25. März, um 14.30 Uhr in der evangelischen Michaelskirche mit Pfarrerin Friederike Töpelmann, Markus Würmseher und Restaurator Roland Vogl. Dann werden auch die Allerheiligenkapelle, die Spitalkirche und gegebenenfalls die Friedhofskirche Themen sein.


Als dem größten und markantesten Gotteshaus in Rain gebührt der katholischen Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer der umfangreichste Platz im Büchlein. Geschichte, Baugeschichte, äußere Merkmale wie beispielsweise Besonderheitern im Innenraum werden beschrieben, wie auch die Eingriffe durch Sanierungen geschildert werden.


Die historische Ausstattung, etwa die Fresken, wird detailliert ausgeführt, wie auch die moderneren Gestaltungselemente erläutert werden: Glasfenster, Emporenbehang, Kreuzweg-Tafeln und vieles mehr. Eine interessante historische Aufnahme zeigt den Innenraum mit seiner früheren neugotischer Ausstattung (Hochaltar, Seitenaltäre, Fenster der Apsis, Kanzel und mehr). All das ist im Zuge des bis heute größten baulichen Eingriffs 1970 bis 1974 aus St. Johannes verschwunden und unter anderem in die Oberpfalz gekommen.


Weitere Kapitel des neuen Kirchenführers widmen sich dann der Spitalkirche„Zur Heiligen Dreifaltigkeit", der Allerheiligenkapelle am Kirchplatz, der Friedhofskapelle St. Rochus mit Aussegnungshalle, der evangelisch-lutherischen Kirche St. Michael, der Hauskapelle des Seniorenheims (frühere Krankenhauskapelle), der Kapelle Maria Birnbaum und der Lourdesgrotte.


Der Autor Dr. Markus Würmseher stammt selbst aus Rain und ist mit den Örtlichkeiten aufgewachsen und vertraut. Er hat Architektur und Kunstgeschichte in Eichstät, Augsburg und Urbino (Italien) studiert und zum Thema „Kirchenbau im Bistum Augsburg" promoviert. Er ist Offizier der Bundeswehr und übt als Kunsthistoriker Lehr-, Vortrags- und Publikationstätigkeit aus, vor allem zu Architektur- und Stadtbaugeschichte.